Das Risiko, bei einer Sanierung, wichtige Aspekte zu vernachlässigen, sollte man nicht unterschätzen, egal, ob es sich um die eigene Wohnung, ein Feriendomizil oder das Elternhaus handelt. Wichtige Aspekte sind zum Beispiel die Anordnung und Nutzung der Räume oder die Überlegung, wie das Haus in einigen Jahren aussehen soll, wenn wir selbst und unsere Lebensgewohnheiten sich verändert haben.
9 Fehler, die bei einer Haussanierung zu vermeiden sind
Damit uns eventuelle Fehler nicht irgendwann einholen, haben wir hier aufgelistet, was bei einer Sanierung vermieden werden sollte.
Fehler Nr. 1: nicht an morgen denken
Sanierungsbedarf ergibt sich an einem bestimmten Punkt im Leben, bei der alltäglichen Beschäftigung mit unserem Haus, oder bei einem dringenden Anlass – etwa, einem Platzproblem, das es schon länger zu lösen gilt.
Entsteht der Bedarf aus einem konkreten Anlass heraus, sollte sich die Sanierung aber nicht in der Lösung dieses einen Problems erschöpfen: das Ergebnis sollte vielmehr eine Wohnung sein, die räumlich und funktional den Wandel der Zeit übersteht.
Von daher braucht es Lösungen, Planungsentscheidungen und Technologien, die die Möglichkeiten einer Wohnung in dem Maße erweitern, wie sich parallel dazu das Leben und damit auch die Bewohner selbst verändern.

Auf die „Zukunftsfähigkeit“ von Sanierungsmaßnahmen zu achten, kann die Immobilie außerdem zusätzlich aufwerten und ihre Verkaufschancen erhöhen.
Fehler Nr. 2: alle verfügbaren Flächen verplanen
Im Gespräch mit Freunden und Bekannten hört man immer wieder Klagen über zu wenig Platz. Über zu viel Platz beklagt sich hingegen kaum jemand. Und Flächen, die bewusst frei bzw. leer gelassen werden, sind eigentlich gar kein Thema.
Dabei sind es genau diese Flächen, die bei einer Sanierung zu berücksichtigen sind, d.h., wo kann leere Fläche sein, und wie groß ist der Anteil der unmöblierten Fläche an der Gesamtfläche.
Freie Flächen sind nämlich unentbehrlich, um Räume verändern und an unterschiedlichen Zwecke anpassen zu können. Sie machen die Bewegung im Raum in allen Lebenslagen angenehmer.

Fehler Nr. 3: die Wohnung als statische Umgebung betrachten
Wenn man ein Sanierungsprojekt in Angriff nimmt, blättert man auf der Suche nach Ideen zunächst einmal durch verschiedene Design- und Wohnzeitschriften, Pinterest-Accounts, Instagram usw.
All diese Inspirationsquellen haben eines gemeinsam: sie zeigen Wohnungen, die in Bildern und hochauflösenden Fotografien praktisch „eingefroren“ wurden. Wir sehen klar definierte und eingerichtete Räume, in denen zusätzlich noch Menschen platziert werden, damit wir verstehen, wie diese Räume genutzt werden sollen. Ein klassisches Beispiel ist das perfekt designte Wohnzimmer mit der glücklichen Familie auf dem Sofa, oder die Küche, mit dem Hund am Futternapf und den Kindern am Tisch.
Eine Wohnung ist aber keine Ansammlung unbeweglicher Bilder und Personen. Sie ist ein Ort, der in ständiger Bewegung erlebt und bewohnt wird. Man bewegt sich auf verschiedenste Art und Weise, von einem Raum in den anderen, gleichzeitig oder zusammen mit anderen Personen, mit Haustieren, usw.
Die Bewegungsfläche sollte daher zum Hauptanliegen jeder Planung werden

Fehler Nr. 4: nicht mit Überraschungen rechnen
Auch wenn wir nur zu gut wissen, wie unvorhersehbar das Leben ist, wird dieser Aspekt bei Sanierungsprojekten oft
Unvorhergesehene Ereignisse können erfreulich sein (wie die Geburt eines Kindes, die Anschaffung eines Haustieres usw.) oder auch unerfreulich (ein gebrochener Arm, ein verstauchter Knöchel, eine schwere Grippe usw.). In all diesen Fällen kann eine gut geplante Wohnung die negativen Folgen auf ein Mindestmaß reduzieren, mit Lösungen, die den Bedürfnissen aller und in allen Lebenslagen nachkommen.

In unserem Leitfaden finden Sie weitere Informationen dazu.
Fehler Nr. 5: keine Veränderung zulassen
Wer Glück hat, verbringt sein ganzes Leben in ein und demselben Haus. Das Elternhaus, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, steht dabei nicht nur für emotionale, sondern auch für wirtschaftliche Kontinuität.
Sanierungsprojekte, die zukunftsorientiert sind und die Möglichkeit bieten, Wohnräume immer wieder zu verändern, machen den Übergang von Generation zu Generation auch in der eigenen Familie einfacher.

Fehler Nr. 6: moderne Technologien ignorieren
Technologien für das Wohnen sind mittlerweile auf einem hohen Niveau. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Automatisierungs- und Haussteuerungssysteme – angefangen von den meist verbreiteten, wie Rollläden mit Motorantrieb oder funkgesteuerten Lampen, bis hin zu den noch wenig eingesetzten Lösungen, wie z.B. automatische Türöffner oder Sensoren zur Überwachung von Umgebungsdaten und biometrischer Parameter.
Es wäre schade, die heute verfügbaren Technologien einfach „zu vergessen“ – für unsere Wohnungen und ihre Anpassungsfähigkeit könnte es eine verpasste Chance bedeuten.

Fehler Nr. 7: im Zweifel auf die Badewanne setzen
Bei der Wahl zwischen Badewanne und Dusche scheiden sich die Geister. Wer es sich leisten kann, nimmt
Doch nicht jeder hat das Glück, über ausreichend Platz oder mehrere Badezimmer zu verfügen und muss sich entscheiden.
In diesem Fall empfiehlt sich immer die Wahl einer Dusche, mit einer bodengleichen und großzügig bemessenen Duschwanne. Sie ermöglicht allen und in jeder Lage Zugang zur Grundform der persönlichen Hygiene.

Fehler Nr. 8: Schalter auf der falschen Höhe anbringen
Wie oft ist es schon passiert, dass wir nach einem Gewitter den Schalter im Sicherungskasten wieder einschalten mussten? Und wie oft haben wir dabei gedacht, dass er zu hoch an der Wand
Die Lichtschalter in den Räumen, die Schalter im Verteilerkasten, die Steuerungen der Rollläden und generell alle Steuerungen/Bedientafeln zu Hause sollten für alle Benutzer bequem erreichbar sein, d.h. in einer Höhe von etwa einem Meter über dem Boden. So können sie beispielsweise auch von Rollstuhlfahrern problemlos bedient werden.

Fehler Nr. 9: Räume zu sehr aufteilen
Die Wohnfläche in einzelne Zimmer mit festgelegter Nutzung zu unterteilen, ist heute weniger im Trend als in der Vergangenheit. Stattdessen hat sich der freie Grundriss durchgesetzt, bei dem sämtliche Aktivitäten in einem einzigen, gut organisierten Raum ohne Trennwände untergebracht
Open-Space-Lösungen ohne interne Trennwände lassen zu, dass sich ein Raum mit den Jahren verändern kann, in dem die verschiedenen Nutzungen bei Bedarf neu auf der Fläche verteilt werden.

Bonus-Tipp: Mit qualifizierten Partnern arbeiten
Informationen und Hilfe zum Thema Wohnungsanpassung und Wohnen für alle bieten die Berater von Independent L und Arche im KVW, die auch als Berater im Projekt „Wohnen für jedes Alter“ eingebunden sind.